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Schnepfenfeder (Malerfeder) mit Halter

Schnepfenfeder (Malerfeder) mit Halter
36,54 EUR
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Schnepfenfeder auf gedrechseltem Ebenholzhalter montiert. Länge ca. 19cm. Schnepfenfeder, die Malerfeder: Federchen an der äussersten Handschwinge der Waldschnepfe. Sie bedecken an den Flügeln oben und unten den Austritt der jeweils ersten Schwungfeder. Ähnlich der stählernen Schreibfedern bewirkt die konkave Verformung der Unterseite dabei ein Anhaften der Farbe oder Tinte und damit auch eine Speicherung eines relativ grossen Farbvorrats, was lange dünne Striche ermöglicht. Wir kennen diese Eigenschaft sonst nur von Schlepper-Pinseln, doch diese haben bei weitem nicht die extrem dünnen Strichlagen der Federchen. Im Unterschied zu den Schreibfedern wird bei der Malerfeder nicht mit dem Kielende gearbeitet, sondern mit der Federspitze. Der durchlaufende Kiel verjüngt sich zur Spitze und gibt den Fahnen Halt, so dass man mit ihrer Hilfe viel zuverlässiger feine Linien ziehen kann als mit einem Haarpinsel gleicher Feinheit. Das Bemerkenswerteste daran ist nicht nur die gleichmässig verlaufende Strichstärke, sondern vielmehr auch die Länge des Striches, auf der kein Nachlassen des Farbflusses feststellbar ist. Mit modernen Pinseln besteht meist die Gefahr, sie während der Ausführung eines Striches etwas zu stark anzudrücken, womit die Strichstärke augenblicklich variiert. In lateinischen Bibeln in Perlschrift des 13.Jh. finden wir Buchstaben, die so fein und klein sind, daß man zum Schreiben nicht die gängigen Federkiele benutzen konnte, die sich leicht spalten und somit unterschiedliche Strichbreiten hervorrufen oder den fein präparierten Grund auf dem Pergament aufkratzen, sondern vermutlich mit den wegen ihrer Seltenheit so wertvollen "Malerfedern" der Waldschnepfe gearbeitet hat. Die Buchstaben ohne Ober- und Unterlängen sind nur einen Millimeter hoch und von erstaunlicher Regelmäßigkeit. Die Nutzung der Malerfeder ist merkwürdigerweise bislang kaum diskutiert worden. Möglicherweise beantwortet sich damit aber vielleicht die vielfach erörterte Frage nach den feinen Pinseln deutscher Renaissance-Maler, nach jenen kalligraphisch zeichnenden Malinstrumenten, mit welchen feinste Haare, insbesondere die unglaublich zarten Locken der Madonnen Lucas Cranachs oder Albrecht Dürers, gemalt wurden und die sich mit modernen Pinseln, auch von allerbester Qualität, schlichtweg nicht ausführen lassen wollen...
Art.Nr.: 1-12003 | KG: 0.010 | Artikeldatenblatt drucken



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